
Kreislaufwirtschaft im Gesundheitswesen
Sie haben Ihre Produkte auf Biokunststoff umgestellt – super, aber wie kommunizieren Sie das Ihrer Zielgruppe? In diesem Artikel klären wir, wie man Nachhaltigkeit authentisch kommuniziert.
Die EU hat den Green Deal beschlossen, und in den USA geht Kalifornien in Sachen Kreislaufwirtschaft voran. Weltweit wird sich in den nächsten Jahren unsere Art zu wirtschaften verändern, um den Klimawandel auf ein noch handhabbares Maß zu begrenzen.
Was das für Kunststoffe bedeutet, analysieren wir hier.
Weltweit hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Menschheit nachhaltiger wirtschaften und leben muss. Die Vereinten Nationen haben das in ihre 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, auch als Sustainable Development Goals (SDG) bekannt, gefasst.
An diesen orientiert sich global das Handeln einer überwältigen Anzahl an Staaten, wenn es um Entwicklungsziele und Nachhaltigkeit geht.
In der EU hat die EU-Kommission darüber hinaus 2019 den European Green Deal beschlossen. Er soll die EU nicht nur bis zum Jahr 2050 klimaneutral machen, sondern auch die Europäische Wirtschaft zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft umbauen. So wird die EU künftig auch in einer veränderten Weltwirtschaft konkurrenzfähig sein und wachsen.
Im Kontext des Green Deal sind drei große Initiativen zu nennen:
Unter dem Namen „Fit for 55“ hat die EU ein großes Paket an Verordnungen und Richtlinien beschlossen, die diese Ziele ausgestalten und operationalisieren.
Zwei Kategorien an Wirkung gibt es unser Ansicht nach: Erstens die Transformation hin zur Kreislaufwirtschaft mit CO2-Neutralität. Das betrifft Produkte, Materialien und Geschäftsmodelle. Zweitens aber auch die Finanzierung von Unternehmen und die Kosten, die in verschiedenen Bereichen anfallen.
In der Kunststoffbranche hat insbesondere die Transformation zur Kreislaufwirtschaft massive Auswirkungen. Der Aktionsplan für Kreislaufwirtschaft zielt darauf ab, möglichst keine fossilen Ressourcen mehr zu nutzen. Das bedeutet zunächst einmal Recycling-Quoten für Kunststoffe, aber auch die Nutzung nachwachsender Rohstoffe dort, wo es einen ökologischen Vorteil bietet. Und das ist inzwischen in den meisten Anwendungen der Fall.
Abseits einer reinen Materialsubstitution werden neue Geschäftsmodelle auch in Bereiche Einzug halten, in denen Leasing und Rücknahme von Produkten heute noch nicht praktiziert werden. Das folgt aus der Forderung, Stoffkreisläufe zur Ressourcenschonung zu etablieren. Reparierbarkeit und Refurbishment sind hier Schlüsselbegriffe.
In Sachen Umweltschutz ist auch das Thema Mikroplastik zu nennen. Die EU möchte explizit Mikroplastikemissionen vermeiden. Besonders trifft das die Reifen- und Textilindustrie, mehr zum Thema Mikroplastik lesen Sie auch hier.
Die EU-Taxonomie (EU 2020/852) hat große Auswirkungen auf die Finanzlage von Unternehmen. Investitionen in nicht-nachhaltige Geschäfte werden unattraktiv und für institutionelle Investoren schlicht nicht mehr möglich sein. Bonitätsratings werden an die Erfüllung von ESG-Kriterien gekoppelt und selbst Versicherungsprämien werden von der Nachhaltigkeit des Handelns eines Unternehmens abhängen.
Kurz gesagt: Wer nicht nachhaltig agiert, bekommt ein Kostenproblem, das größer ist als die Mehrkosten für nachhaltiges Wirtschaften.
Konzernlageberichte müssen bereits heute Nachhaltigkeitsberichte enthalten. In den kommenden Jahren wird diese Pflicht auf mittelständische Unternehmen ausgeweitet. Das betrifft in Kürze auch nahezu alle Kliniken und Krankenhäuser. Eine Berichtspflicht über die Nachhaltigkeit im Unternehmen und die Zielerreichung wird also fast jeden treffen.
Kurz gesagt: Die EU wird unsere Art zu Wirtschaften (zum Glück) umkrempeln und einen starken Fokus auf die Sekung der CO2-Emissionen und die Schonung von Ressourcen legen. Fossile Rohstoffe haben dabei schlechte Karten, während nachwachsende Rohstoffe klug eingesetzt die Anforderungen künftiger Regulatorik voll erfüllen.
Für Unternehmen bedeutet das einen Wettbewerb um die nachhaltigsten Lösungen. Ihre Kunden wollen schließlich auch ihre Scope-3-Emissionen verringern.
Dabei muss, für Biokunststoffe wie für fossile Kunststoffe, auch das Thema Recycling als höchstwertiger Stoffkreislauf mitgedacht werden.
Vereinbaren Sie jetzt ein unverbindliches Beratungsgespräch, wie wir Ihre Kunststoffprodukte regulatorisch fit für die Zukunft machen.
Wenn Sie an unseren Produkten und Dienstleistungen interessiert sind oder offene Fragen haben, schreiben Sie uns an oder vereinbaren Sie einen Termin.
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